Olympia-Fernsehen und das europäische Strom-Rütli
In den Nachkriegsjahren brauchte Deutschland dringend Strom, und Frankreich hätte liefern können.
In den Nachkriegsjahren brauchte Deutschland dringend Strom, und Frankreich hätte liefern können.
Der Direktor des Kraftwerks Laufenburg überredete deshalb beide Länder, ihre Stromnetze zusammenzuschliessen – über eine neue Hochspannungs-Schaltanlage in der neutralen Schweiz.
1958 war es so weit, die Netze Frankreichs, der Schweiz und Deutschlands waren im «Stern von Laufenburg» miteinander verbunden. Plötzlich flackerten die Lichter nicht mehr, es gab viel weniger Stromausfälle, die drei Länder konnten sich gegenseitig helfen. 1960 waren an den Olympischen Spielen in Rom erstmals seit 1936 wieder Fernseh-Direktübertragungen geplant. Doch weil das unzuverlässige italienische Stromnetz nicht synchron mit den Netzen anderer Länder lief, zeigte das analoge Fernsehen nur «Schneesturm». So wurde innert weniger Wochen Italien ans neue Netz angeschlossen, Olympia-Fernsehen war gerettet. Das so entstandene europäische Verbundnetz umfasst heute 30 Länder mit über 530 Millionen Stromkonsumenten. Und Laufenburg ist Europas Strom-Rütli.