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Megawatt-Laden bei einem MAN Truck.
@MAN Truck/Nefton
Ladestationen

E-LKW bei KMU: Bund fördert Ladestationen

Der Bund will E-LKW fördern und lanciert eine Ausschreibung für Projekte. Konkret geht es um die Errichtung von privater oder halböffentlicher Ladeinfrastruktur für E-LKW bei Transportunternehmen und Logistikzentren.

Beim Schwerverkehr kommt die Umstellung auf rein elektrische, emissionsfreie Fahrzeuge langsamer voran. Der Grund: Mit der Anschaffung eines E-LKW ist es nicht getan, es braucht auch die entsprechende Ladeinfrastruktur. Gestützt auf Artikel 6 des Klimagesetzes lanciert der Bund deshalb eine Ausschreibung für Projekte zur Dekarbonisierung des Transportsektors.

Rund ein Drittel der Treibhausgasemissionen in der Schweiz geht aufs Konto des Strassenverkehrs. Davon entfallen 13 % auf Lastwagen. Gemäss Klima- und Innovationsgesetz muss der Sektor Verkehr seine Treibhausgasemissionen bis 2050 auf null reduzieren. Es braucht also Lösungen zur Dekarbonisierung des Schwerverkehrs.

Christoph Schreyer, Leiter der Sektion Energieeffizienter Verkehr im Bundesamt für Energie, erläutert gegenüber dem BFE-Magazin «energeia plus», warum es ein spezielles Branchenprogramm braucht. «Der Schweizer Transportmarkt ist geprägt durch viele KMU, gerade diese stehen bei der Umstellung vor grossen Herausforderungen und auch finanziellen Hürden, hier soll das Förderprogramm Anreiz schaffen für den Umstieg auf E-LKW.»

Ladeinfrastruktur auf dem Betriebsgelände

Gerade KMU müssten beim Umstieg auf elektrifizierte LKW einige Herausforderungen bewältigen, von Fragen des Netzanschlusses bis hin zu Veränderungen in der Disposition. Das Branchenprogramm richtet sich an Verbände, die Lösungen für ihre Mitglieder entwickeln können. Christoph Schreyer: «Durch das Branchenprogramm werden KMU bei der Errichtung von privater oder halböffentlicher Ladeinfrastruktur unterstützt. Mit halböffentlicher Ladeinfrastruktur sind Ladestationen gemeint, die auch von Lieferanten oder Dritten genutzt werden können, z. B. zum Laden während des Güterumschlags am Standort eines KMU. Private Ladestationen werden nur vom entsprechenden KMU genutzt.»

Technisch, so Schreyer, unterscheiden sich Ladestationen für LKW kaum von jenen für Privatautos. Zusätzlich gibt es jedoch noch den Megawatt-Ladestandard mit einer speziellen Steckerform. «Dieser Standard ist aktuell nahezu fertig entwickelt, bietet sich aber eher für das schnelle Zwischenladen unterwegs an. Damit sind Ladeleistungen von 1 MW und mehr möglich.»

20 Millionen Franken für das Branchenprogramm

Konkrete Unterstützung gibt es für die Planung sowie bei Investitionskosten für Netzanschlüsse, Zuleitungen und Ladestationen. Der Bund beteiligt sich mit bis zu 40 % der anrechenbaren Kosten, bei besonders innovativen Projekten sogar mit bis zu 50 %. Gesamthaft stehen für das Branchenprogramm 20 Millionen Franken zur Verfügung. Gesuche müssen bis 13. Juni beim BFE eingereicht werden, der Zuschlag fällt im September 2025.