Mit Sommerwärme gegen Winterkälte
Geothermie als erneuerbare Energiequelle am Beispiel des Reka-Feriendorfs Blatten-Belalp.
Geothermie als erneuerbare Energiequelle am Beispiel des Reka-Feriendorfs Blatten-Belalp.
Eichhörnchen machen es vor: Damit sie im Winter nicht hungern müssen, verstecken die cleveren Nagetiere das ganze Jahr hindurch Nüsse und Samen im Boden. Dieses Prinzip des Vorratanlegens hat sich der Mensch längst auch bei der Nutzung von Sonnenenergie zu eigen gemacht. Mit saisonalen Erdwärmespeichern lässt sich Solarenergie über einen längeren Zeitraum im Boden speichern und bei Bedarf über eine Wärmepumpe – meist zum Heizen von Wohnhäusern – bereitstellen.
Die in Form von Wärme gespeicherte Energie im Boden wird als Geothermie bezeichnet. Geothermie ist eine erneuerbare Energiequelle, die in der Schweiz seit den 1980er-Jahren zunehmend eingesetzt wird. Sie gilt als wichtige Massnahme in der vom Bund beschlossenen Energiestrategie und hat den Vorteil, dass der Erde permanent Wärme entzogen werden kann, unabhängig von klimatischen Bedingungen.
Auch das Reka-Feriendorf Blatten-Belalp ein Schweizer Vorzeigeprojekt in Sachen Energieeffizienz, setzt auf saisonale Erdwärmespeicher als Bestandteil seines nachhaltigen Energiekonzepts. 31 Erdsonden in rund 150 Metern Tiefe sorgen dafür, dass die Gäste der Walliser Ferienanlage ihre Wohnungen in der kalten Jahreszeit heizen können. Dafür zirkuliert in den Sonden eine Wärmeträgerflüssigkeit, die dem Erdreich Wärme entzieht und diese an die Wärmepumpen liefert. In den Pumpen wiederum wird die Energie auf die gewünschten Temperaturniveaus für Gebäudeheizung und Warmwasser bereitgestellt.
Durch den Entzug der Wärme kühlen die Erdsonden ab. Damit sie langfristig funktionieren, müssen sie laufend regeneriert werden. Möglich machen die Regeneration die auf den Dächern des Reka-Feriendorfs installierten hybriden Solarmodule, die gleichzeitig elektrische und thermische Energie generieren. Ein Teil der Sonnenstrahlung wird über Photovoltaikmodule direkt in Strom umgewandelt und beispielsweise genutzt, um die Wärmepumpen zu betreiben. Der restliche Teil der Strahlung gelangt in Form von Wärme zur Regeneration in die Erdwärmesonden.
Im internationalen Vergleich hat die Schweiz, bezogen auf die Fläche, die grösste installierte Heizleistung sowie die grösste geothermische Energienutzung weltweit
Die gesamte Heizleistung aller geothermischen Anlagen in der Schweiz im Jahr 2019 betrug 2287 Megawatt. Knapp 84 Prozent davon entfielen auf Erdwärmesondensysteme
Im Jahr 2019 waren schweizweit 101 622 Erdwärmesondensysteme in Betrieb. Das sind 2,5 Prozent mehr als 2018
Mehr über das Reka-Feriendorf Belap erfahren Sie hier
Dieser Artikel beruht auf folgenden Quellen: EnergieSchweiz: Statistik der geothermischen Nutzung in der Schweiz. 2020. / EnergieSchweiz: Geothermie in der Schweiz – Eine vielseitig nutzbare Energiequelle. 2017. / Bundesamt für Energie: Solare Energieversorgung im alpinen Raum – Reka-Feriendorf Blatten-Belalp. Schlussbericht, 2016. / Hochschule Luzern, Lauber IWISA: Solarenergie und Anergienetze – sinnvoll oder unsinnig? Grundlagen, Konzepte und Beispiele. 2013.
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