Aus der Zeitmaschine
An ihrem Äusseren sind die «Steampunks» leicht zu erkennen. Ihre Energie beziehen sie nicht aus digitalen «Maschinen», sondern aus der Mechanik des Industriezeitalters.
An ihrem Äusseren sind die «Steampunks» leicht zu erkennen. Ihre Energie beziehen sie nicht aus digitalen «Maschinen», sondern aus der Mechanik des Industriezeitalters.
Ungewöhnlicher Aufzug: Der Steampunk-Erfinder Raphaelius Alva Grusser erweckt seine Puppe «Miss Coppélia Clockwork» zum Leben. Ein Schauspiel für das Publikum – vor Ort wie am Bildschirm.
Wie aus einer anderen Welt wirken sie ohnehin, die «Steampunks». So nennt sich jene Subkultur, die sich aus Holz, Messing, Leder und Seide eine Fantasiezukunft konstruiert hat. Ihr Name verweist einerseits auf ihre Wurzeln in der Mechanisierung – «Steam» für Dampf – und andererseits auf den Gegenentwurf – den «Punk» – zur Normalkultur mit ihren nüchternen, austauschbaren Digitalprodukten. «Was, wenn statt Computern Dampfmaschinen den Alltag regierten?», so ihr Gedankenspiel.
Optisch wirken die Steampunks wie viktorianische Zeitreisende, die einem Roman von Jules Verne oder H. G. Wells entstiegen sind. Ihre Inspiration beziehen die Fantasie-Romantiker denn auch aus Büchern, aber auch aus Science-Fiction-Filmen, die mit dem Steampunk-Look spielen. Und aus der Szene selbst: Viele Steampunks treffen sich im Internet, wo sie sich sorgfältig inszenieren. Oder an öffentlichen Picknicks, wo sie sich austauschen und Aufmerksamkeit erzeugen. Rund 50 aktive Personen zählt beispielsweise die «Steampunk Society Switzerland». Steampunk kann jeder werden; die Bewegung kennt keine festen Regeln. Dennoch: Handwerkliches Geschick hilft beim Konstruieren der aufwendigen Kostüme und Gerätschaften, die den Steampunks ihren Charakter verleihen. Und beim Einstieg in die Zeitmaschine.
Youtube-Kanal von Raphaelius Alva Grusser
«Aethernetz» – die Schweizer Steampunk-Community auf Facebook
Clockworker – Steampunk-Magazin aus Deutschland
Steampunk Tendencies – Sammlung von Steampunk-Bildern
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