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Ein Hofladen im Herzen des Berner Inselspitals
@bild / ruedu.ch Jürg Burri
Gesellschaft

Ein Hofladen im Herzen des Berner Inselspitals

Im Bettenhochhaus des Inselspitals steht seit einigen Monaten ein Rüedu Hofladen für die Mitarbeitenden des Inselspitals. Ein Interview.

Das durch seine regionale Lieferkette nachhaltige Start-up ist für seine unüblichen Standorte bekannt. Wie sinnvoll ist das Konzept? Hat sich die Integration gelohnt? Co-Gründer CEO Jürg Burri zieht Bilanz.

energieinside: Wie ist die Zusammenarbeit mit dem Inselspital entstanden?

Wie bei den meisten Standorte sind wir angefragt worden. Wo es in der Nähe keine Verpflegungsmöglichkeiten gibt, und wir das Sortiment dementsprechend anpassen können, ist das Interesse bei Partnern gross. Ausserdem können wir mit unserem Konzept gewährleisten, dass das Personal rund um die Uhr eine gesunde und nachhaltige Verpflegung kaufen kann.

Sie haben nun aber im Inselspital einen Hofladen in einem Gebäude errichtet.

Im Inselspital ergibt das absolut Sinn. Die Frequenz ist durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und Besucher gegeben. Man kann rund um die Uhr Kaffee und Lebensmittel kaufen. Das Konzept ist nicht üblich, aber aussergewöhnliche Standorte machen uns aus.

Wie sind die Umsatzzahlen im Vergleich zu den normalen Standorten?

Zahlen möchte ich keine nennen. Es ist aber klar, dass der Standort im Inselspital zu den Top-Verkaufsstandorten zählt. Die Frequenz ist gegeben. Das Sortiment ist auf Convenience ausgerichtet, und das Personal kann klar davon profitieren. In der Regel werden kleinere Einkäufe getätigt, es finden aber dafür mehr Einzeleinkäufe statt.

Hat die Inselspital-Küche ein Mitspracherecht?

Uns ist eine harmonische Zusammenarbeit wichtig. Grundgedanke war es, ein Standardsortiment mit der Inselküche zu produzieren. Im Moment fehlen der Küche jedoch dafür die Kapazitäten. Das Projekt verfolgen wir weiterhin. Am Standort haben sie trotzdem Freude und unterstützen uns dabei.

Wie sieht das Kaufverhalten des Personals aus? Was sind die «Hits»?

Klare Renner sind Sandwiches, Bichermüsli, Salate oder auch Getränke sowie der morgendliche Kaffee auf dem Weg zur Arbeit. Wir erhalten aber auch stetig Feedback, was man sich im Sortiment noch wünscht.

Die Rüedu-Standorte sollen sich vermehren. Dafür sucht ihr Aktionäre. Stellt sich das als schwierig heraus?

Im Gegenteil. Wir haben eine Kampagne gestartet und haben mittlerweile 180 Aktionärinnen und Aktionäre. Mit unserem „Aktiemärit“ besteht die Möglichkeit, im Geschäft ein symbolisches Stück Holz des Containers zu erwerben. Alternativ kann dies durch den Kauf traditioneller oder tokenisierter Aktien erreicht werden, um ebenfalls Aktionär:in zu werden. Unsere Kunden sind von der Kampagne begeistert und unterstützen uns dabei.

Wie viele Standorte sind in den nächsten zwei Jahren geplant?

Unsere Vision ist es in jedem Quartier ein Zuhause zu haben. Geplant sind 50 Standorte bis im Jahr 2029. Dies betrachten wir als realistisch. Wir freuen uns auf jede zukünftige Anfrage.

Die nachhaltige Idee

Rüedu dient als Vermarktungsplattform für lokale und regionale Produzenten von frischen, saisonalen Lebensmitteln. Dafür werden vollautomatisierte Container in Quartieren und in frequentierten Gebäuden errichtet.

Die Waren werden fair, nachhaltig und partnerschaftlich gehandelt. Tom Winter und Jürg Burri stehen hinter der Idee und kennen die lokalen Produzenten persönlich. Mehr dazu im Video.

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