Zukunftstechnologien brauchen Strom
Es klingt paradox: Wir müssen mehr Strom verbrauchen, um weniger Energie zu konsumieren. Digitale Technologien sind ein wichtiger Schlüssel, um das Netto-null-Ziel zu erreichen.
Es klingt paradox: Wir müssen mehr Strom verbrauchen, um weniger Energie zu konsumieren. Digitale Technologien sind ein wichtiger Schlüssel, um das Netto-null-Ziel zu erreichen.
Mit dem Smartphone sind die Menschen rund um die Uhr mit dem Internet verbunden, sofern der Akku genügend Prozente anzeigt. Smartwatches sind mit den Smartphones verbunden und müssen mindestens einmal täglich aufgeladen werden. Informationstechnologien brauchen Strom.
Laut der Beratungsfirma Gartner sind sie bis 2030 für 3,5 Prozent des globalen Stromverbrauchs verantwortlich. Inzwischen ist die ICT-Branche ein grösserer Klimasünder als die Luftfahrt. Auf der anderen Seite aber: Laut einer am WEF 2022 präsentierten Studie von Accenture könnten digitale Technologien die globalen Emissionen bis 2050 um 20 Prozent reduzieren.
Drei Beispiele für Zukunftstechnologien, die Strom verbrauchen und gleichzeitig beim Energiesparen unterstützen:
Vor Kurzem noch allgegenwärtig, ist die Blockchain heute aus dem Blickfeld entschwunden. Es handelt sich dabei um Ketten von Datenblöcken mit Transaktionsinformationen. Kopien davon werden auf vielen Computern gespeichert. Man kann eine Blockchain vielseitig einsetzen, auch für Kryptowährungen. Allerdings: Die technische Art und Weise, wie Vertrauen in die gespeicherten Informationen gesetzt wird, verbraucht sehr viel Strom. Laut einer Studie des Bundesamts für Energie von 2021 beträgt der Stromverbrauch mindestens rund dreimal so viel wie der gesamte Stromverbrauch der Schweiz – 150 TWh etwa. Blockchains, die anders arbeiten, brauchen viel weniger Strom. Ethereum beispielsweise bezeichnet sich dank einem neuen Mechanismus zur Vertrauensbildung als «grüne Blockchain» und kommt nach Schätzungen auf 0,0026 TWh pro Jahr, was 870 Tonnen CO₂ pro Jahr entspricht. YouTube kommt in derselben Studie auf einen Jahresverbrauch von 244 TWh.
Die Euphorie rund um Large Language Models (LLM, umgangssprachlich «KI») hat ihren Preis: Energie. Die Systeme wie Chat GPT oder Bard müssen trainiert werden. Laut einem Forschungspapier von 2021 wurden alleine für GPT-3 rund 1300 Gigawattstunden verbraucht – und die KI muss ständig neu trainiert werden. Bei Google sollen laut den Forschenden bis zu 15 Prozent des Stromverbrauchs auf die KI gehen. Hauptverantwortlich ist die nötige geballte Rechenleistung zur Datenverarbeitung, die hauptsächlich von sogenannten Grafikprozessoren (GPU) erledigt wird. Ihre Kühlung braucht zudem viel Wasser. Auf der anderen Seite: KI kann den Energieverbrauch im künftigen smarten Energiesystem stärker reduzieren, als sie konsumiert.
Die Aufregung rund um die künstliche Darstellung von Welten hat sich gelegt. Weitaus nützlicher und nachhaltiger sind digitale Zwillinge. Mit ihnen können Geräte und Maschinen simuliert, ganze Prozessketten am Bildschirm auf Energiesparpotenziale untersucht werden. In Kombination mit KI ergeben sich so neue Ideen und optimierte Abläufe.
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