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Giesskannen aus Plastik.
@pixabay_Gottfried
Kreisläufe

Was die Symbole auf Plastikflaschen & Co. wirklich bedeuten

Sie sehen aus wie Symbole für Recycling. Doch die Dreiecke mit den schnittigen Pfeilen haben damit nichts zu schaffen. 

Vielmehr sind sie der Code für den Kunststoff, aus dem die Verpackungen hergestellt sind. Wir zeigen, wie diese uns trotzdem beim Recycling helfen.

Kunststoffe sind in unserem Alltag gegenwärtig. So vorteilhaft das Material für Verpackungen, Abdeckungen oder Flaschen auch ist, so schädlich ist es leider für die Umwelt. Denn in der Schweiz fallen pro Kopf knapp 100 Kilo Abfall aus Kunststoffen an, und nur der geringste Teil davon wird recycelt. Das bringt die Schweiz auf den letzten Platz in ganz Europa.

Was die Symbole bedeuten

Wer sie sieht, denkt automatisch an Recycling. Sie sind auf den Flaschen von Waschmitteln oder Reinigern zu finden, ebenso auf den Lunchboxen vom Take-away um die Ecke. Die Dreiecks-Symbole bezeichnen entgegen dem ersten Eindruck allerdings nur das Material, aus dem die Verpackungen sind. Weil die Symbole so verwirrend sind, rät die Organisation SwissRecycle gar davon ab, diese einzusetzen. Wir listen diese hier trotzdem auf, denn durch ihre weltweite Verbreitung treffen wir sie erstens auch in der Schweiz überall im Alltag an. Und zweitens gibt es neue Möglichkeiten zum Recycling, wie wir auf energie inside berichtet haben.

Sechs Codes, drei Kunststoffe

Bevor wir uns mit den einzelnen Codes beschäftigen, fällt auf: Alle Materialien haben die Vorsilbe «poly» vorangestellt. Diese kommt aus dem Griechischen und bezeichnet «viele, mehrere». Wer sich an den Chemieunterricht zurück erinnert, weiss, es bezeichnet die Struktur der Moleküle. Denn was wir umgangssprachlich Plastik nennen, ist korrekt Kunststoff – und der setzt sich aus vielen Molekülen zusammen (man spricht von Makromolekülen). Nun aber zurück zu den eigentlichen Bedeutungen.

dreieckscode_plastik.png

Alle Codes auf einen Blick - mit Nummer und Abkürzung (Quelle: Leitfaden Piktogramme, Swiss Recycle, Ausgabe Juni 2024)

Code Nr. 1 = Polyethylenterephthalat (PET)

Wir kennen den Kunststoff in der Abkürzung PET, er wird zur Herstellung von Flaschen für kohlensäurehaltige Getränke, Folien oder (Textil-)Fasern eingesetzt.

Code Nr. 2 = Polyethylen hoher Dichte (PE-HD)

Polyethylen (kurz PE) ist mit 30 Prozent der Kunststoff, der auf der Welt am meisten verbreitet ist. Der Zusatz «hohe Dichte» sagt aus, dass die Molekülketten wenig Verzweigungen haben. Eingesetzt wird der Kunststoff für Haushaltswaren. PET gehört ebenfalls in die PE-Klasse, ist aber eben nicht mit hoher Dichte hergestellt.

Code Nr. 3 = Polyvinylchlorid (PVC)

Die Nummer drei der am meisten verwendeten Kunststoffe. Die Abkürzung PVC ist weltbekannt, die Unterscheidung in weiches und hartes PVC vielleicht weniger.

Code Nr. 4 = Polyethylen niedriger Dichte (PE-LD)

Gehört wie PET oder PE-HD in die PE-Klasse, Verwendung findet der Kunststoff v.a. für Folien oder Verpackungen.

Code Nr. 5 = Polypropylen  (PP)

Ist die Nummer zwei unter den weltweiten Standardkunststoffen und wird ebenfalls v.a. für Verpackungen eingesetzt.

Code Nr. 6 = Polystyrol (PS)

Kennen wir v.a. Als Schaumkunststoff mit der Bezeichnung Styropor. Der Kunststoff kommt als Verpackungs- und Dämmaterial zum Einsatz, aber auch als Kaffeebecher.

Was uns die Symbole über Eigenverantwortung lehren

Abfall aus Kunststoff wird in der Schweiz weiterhin zumeist verbrannt. Das gilt auch im Sommer 2024 –  trotz der neuen Initiative aus der Industrie, die Recyclingquote zu erhöhen. So wichtig der Schritt ist, alleine wird er das Problem der Umweltbelastung durch «Plastikmüll» nicht lösen. Denn jedes Jahr gelangen rund 14’000 Tonnen Plastik in die Schweizer Böden und Gewässer aus den sieben meist verarbeiteten Kunststoffen. 

Die Autoren der Empa-Studie aus dem Jahr 2023 gehen davon aus, dass die Hälfte des Mikroplastiks in den Seen und Flüssen bleibt, der Rest in Richtung Meer abwandert. Deshalb beginnt die Eigenverantwortung für Private und Wirtschaft bereits ganz am Anfang, wenn es darum geht, Plastik erst gar nicht einzusetzen. Erst im zweiten Schritt geht es dann darum, den Abfall sachgerecht zu entsorgen oder zu recyceln. Und nicht achtlos wegzuwerfen: So sollen ganze 2’700 Tonnen wegen Littering in der Umwelt landen. Wer nun eines der sechs Symbole auf seiner Einweg-Lunchbox betrachtet, hat vor diesem Hintergrund die Eigenverantwortung sprichwörtlich in seinen Händen.

Nützlicher Ratgeber

Der «Plastikratgeber» beantwortet alle Fragen rund um den Werk- und Wertstoff «Plastik». Er ist in vier Sprachen zum Download verfügbar.

www.plastikwegweiser.ch

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