Nachdruck
Am Fraunhofer IPA hat man untersucht, wie sich alte E-Bike-Motoren nutzen lassen. Damit würde die Branche ein altes Problem lösen: Geht der Motor kaputt, ist er oft nur noch Altmetallschrott.
E-Velos machen in der Schweiz bereits die Hälfte des Umsatzes der Industrie aus. Laut Schätzungen der Swiss E-Mobility Group (SEMG) werden E-Bikes in den nächsten zwei bis drei Jahren die grosse Mehrheit des Umsatzes mit «Drahteseln» stellen. Umso drängender ist die Frage zu lösen, was mit kaputten Elektromotoren geschehen soll.
Nachhaltige Mobilität durch Remanufacturing: Rettung defekter E-Bike-Motoren vor dem Austausch
«Fallen der Motor oder der Akku aus, wird in der Regel die gesamte Komponente getauscht, obwohl möglicherweise nur ein Zahnrad defekt ist. Für Elektrofahrrad-Werkstätten lohnt sich die Reparatur oftmals nicht, und auch die Hersteller haben ein grosses Interesse daran, alte Motoren, die die grössten Kostentreiber beim E-Bike sind, durch neue zu ersetzen», beschreibt Jan Koller, Projektleiter und Gruppenleiter am Fraunhofer IPA, das Dilemma. «Unser Ziel war es, ein Werterhaltungsnetzwerk umzusetzen, indem wir mit dem Remanufacturing einen industriellen Prozess etablieren, bei dem eine größere Stückzahl von 50 bis 100 Motoren in den Aufarbeitungsprozess geht.»
Die Fraunhofer-Forscher haben die Bauteile und den Fabrikationsprozess untersucht und kommen zum Schluss, dass sich durch Refabrikation mit 3D-Druck 90 Prozent der klimarelevanten Emissionen einsparen lassen. Wiederaufbereitete Motoren seien rund 30 bis 40 Prozent günstiger als neue.
Die Studie kann kostenfrei bezogen werden.
