Technologieoffenheit
Ich bin ein offener Mensch. Wirklich. Im neuen Jahr 2025 sollten wir uns aber von der Idee verabschieden, dass Offenheit ein taugliches Konzept zur Lösung komplexer Probleme darstellt.
@KI
Jede Meinung soll gehört werden. Klar. Auch jene von Elon Musk, der mit seinem #weld-Beitrag Schockwellen in Deutschland ausgelöst hat. Jede Technologie soll geprüft werden. Klar. Auch die Atomkraft, die im neuen Jahr eine wichtige Rolle bei der Energiesystemtransformation spielen wird – vielleicht auch anders als gedacht.
Keine Technologie wird das Problem für alle Zeiten lösen. Das liegt in der Natur der Sache: Ein erneuerbares Energiesystem setzt den Wettbewerb unterschiedlicher Produktionsarten voraus. Ein Markt entsteht, der dauernd in Balance bleiben muss, technisch, aber auch wirtschaftlich. Einzelinteressen schaden nur. Vielleicht glaubt man ja Grok, der KI des Trump-Spezis Elon Musk, beileibe kein linksversiffter Grüner:
«Atomkraftwerke erzeugen Energie mit relativ geringen CO₂-Emissionen im Betrieb. Aber sie bringen auch erhebliche Risiken und langfristige Umweltbelastungen mit sich. Die Bewertung, ob sie ‹umweltfreundlich› sind, hängt stark von den betrachteten Zeiträumen und Kriterien ab.» (Grok)
Ziemlich nüchtern. Wer langfristig denkt, so Grok, kann Atomkraftwerke nur als umweltschädlich einstufen. Doch die Einschätzung kann sich ändern, wenn die Technologie vielleicht mal in Zukunft über den gesamten Lebenszyklus beherrschbar ist. Wir müssen offen bleiben.
Offenheit gegenüber anderen Meinungen und gegenüber Technologien hat auf den ersten Blick nur wenig miteinander zu tun. Blicken wir aber auf die Idee der Offenheit, wird schnell klar, dass sie oft nur eine Ausrede für mangelnde Entschlusskraft und Denkfähigkeit darstellt.
Offenheit bedeutet oft ein fatalistisches Laissez-faire, einen moralisch-ethischen Streik. Sie sollte keine Entschuldigung für das Nichtstun sein. Die Debatte ist wichtig, führen wir sie, das Resultat kann die Energiesystemtransformation nur beschleunigen.
Das wünsche ich uns allen für dieses Jahr voller Herausforderungen: Offenheit für gut untermauerte Argumente.
