CKW startet neues smartes Preismodell
Wie vermeidet man als Energieversorger überschüssigen Strom und Leistungsspitzen im eigenen Netz? CKW hat eine Antwort präsentiert.
@ckw
CKW führt einen Netz-Leistungstarif ein und kündigt weitere smarte Anpassungen für die Zukunft an. Belohnt werden soll netzdienliches Verhalten.
Mit dem Ausbau erneuerbarer Energien nehmen Produktionsspitzen massiv zu. Zudem treten diese unregelmässig auf. Auch verändert sich das Verbrauchsverhalten. Das stellt Netzbetreiber vor neue Herausforderungen, auch preislicher Art: Stromüberschuss im Sommer bedeutet tiefe Preise, Mangel im Winter höhere Kosten für alle Akteure.
Darum lanciert CKW nun für Private ein Preismodell, dem gewisse Firmenkunden seit längerem folgen.
So funktioniert es:
- Hoch- und Niedertarif entfallen
- Der Preis wird neu auch auf der Basis der maximal bezogenen Leistung (Kilowatt, KW) verrechnet.
- Hinzu kommen wie gehabt die verbrauchten Kilowattstunden (kWh).
- Messkosten (Smart Meter) werden ab 2025 ausgewiesen (Netz-Grundtarif).
Mit dem Leistungstarif wird die höchste während 15 Minuten beanspruchte mittlere Leistung (kW) im Monat gemessen und in Rechnung gestellt. Das heisst, je gleichmässiger der Strombezug ist, desto geringer fallen die Leistungskosten aus.
Rechenbeispiel laut CKW: höchste Leistungsspitze pro Monat 5 kW × Leistungstarif 1.50 Franken = Leistungsabrechnung über 7.50 Franken im entsprechenden Monat
Der Nutzen des neuen Tarifs für CKW
CKW kann das neue Modell realisieren, weil sie bereits alle Kundinnen und Kunden auf digitale Stromzähler («Smart Meter») umgerüstet hat. Mit dem neuen Modell schafft CKW Anreize, das Netz nicht über Gebühr zu beanspruchen. Solarstrom soll umgehend genutzt werden. Wer hohe Leistungsspitzen verursacht, trägt seinen Teil zu einem aufwändigen, teuren Netzausbau bei.
«Dieser wird von allen Kundinnen und Kunden bezahlt», heisst es in der CKW-Mitteilung. In dieser kündigt CKW gleich auch noch eine rund 30-prozentige Senkung des Strompreises für 2025 an, dies dank tieferer Energiepreise und gesunkener Kosten für Swissgrid und die Beschaffung der Winterreserve des Bundes.
Weitere smarte Anpassungen folgen
Das neue Preismodell ist nur der Anfang. CKW will künftig unterschiedliche Sommer-und Wintertarife verrechnen. In Zeiten von Überschuss tiefe Preise, im Winter höhere. Weiter sollen Leistungsspitzen dynamisch bepreist werden. So könnten zu gewissen Tageszeiten Strompreise sinken, während sie bei hoher Belastung, etwa wenn alle gleichzeitig ihr E-Auto laden, steigen.
