Noch zuwenig Schub in der Produktion
Am energate Talk zum Stromgesetz skizzierten ein Berater, ein Solarbauer und ein Energieversorger über die Zukunft der Branche nach der Annahme des Stromgesetzes.
Am energate Talk zum Stromgesetz skizzierten ein Berater, ein Solarbauer und ein Energieversorger über die Zukunft der Branche nach der Annahme des Stromgesetzes.
Eine optimistische Grundstimmung herrsche, waren sich die Experten am energate Talk einig. Sie skizzierten im Digitalpanel, was nun kommt.
Markus Flatt, Berater beim Consultingunternehmen EVU, beschrieb die Ausgangslage. Er machte die Neuerungen im Stromgesetz an drei Trends fest: Elektrifizierung, Dezentralisierung und Digitalisierung. Letzteres sei der wohl grösste Painpoint der Branche, die mit der Umrüstung auf Smart Meter im Verzug sei.
Noah Heynen, CEO von Helion, ergänzte, das Ziel sei eine sichere Stromversorgung. Es brauche ein Langfristigkeit in der Grundversorgung.
Für Martin Schwab, CEO der CKW und Präsident des Verbands Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen VSE stimmt die Richtung des Stromgesetzes. Aber: «Wir haben noch zuwenig Schub in der Produktion.» Und die Netzausbauten dürften nicht vergessen werden.
Die Versorger müssen künftig 20 Prozent ihres verkauften Stroms aus erneuerbarer Produktion im Inland decken. Sie sollten nicht selbst in Anlagen investieren, riet Martin Schwab. Sommerstrom werde wohl in ein paar Jahren kaum mehr einen Wert haben. Markus Flatt: «20 Prozent sind jetzt nicht wahnsinnig überzogen, dennoch die Branche braucht eine Übergangsfrist.» Zudem sollten die Versorger überlegen, ob sie nicht besser in Energiespeicher investieren sollten. Und für Noah Heynen ist der festgeschriebene Anteil ein wichtiges Förderinstrument.
Ein Fachbegriff der Energiebranche: «PPA» sind Langfristverträge mit Produzenten von erneuerbarer Energie. Die drei Experten empfahlen, solche Abschlüsse zu machen. Über das Wie schieden sich die Geister. Band- oder Flatterenergie? Also konstant gleichmässige oder wetterabhängige Produktion? Für den Solarpionier Noah Heynen ist klar: «Es braucht Solar- oder Wind-PPAs, möglichst intelligent und mit Batterie verbunden.»
Die Experten waren sich einig, dass es an der Zeit sei, mit dynamischen Preisen zu operieren, zumal schon heute an einzelnen Tagen zuviel Strom im Netz sei, der quasi verschenkt werden müsste. Martin Schwab: «Es braucht aber eine Gesamtsystembetrachtung.» Für Noah Heynen ist klar, dass der Markt spielen muss und forderte von Energieversorger Martin Schwab: «Gebt uns dynamische Preise und wir lösen das Problem für euch – der Markt gewinnt immer.»
«Aktuell gibt es einen Drive in der Branche, wie ich ihn noch nie erlebt habe», lobte Berater Markus Flatt. Die Transformation biete viele Chance, neue Geschäftsmodelle, die Ausgangslage ändere sich. «Neu ist auch das Gebäude eine relevante Anspruchsgruppe.» Worauf er damit anspielte: Gebäude werden immer intelligenter, produzieren teilweise sogar selbst Energie, für sich selbst oder im intelligenten Verbund im Quartier. Die Menschen beziehen ihren Strom also nicht unbedingt mehr vom klassischen Energieversorger.
Auf eine Frage aus dem Publikum, was denn nun für den Endkunden gelte, antworteten die Experten zusammengefasst:
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