Politik verursacht mit 112 Fehlanreizen Energieverschwendung
Gewisse Massnahmen der Politik fördern die Energieverschwendung, heisst es in einer neuen Studie.
Gewisse Massnahmen der Politik fördern die Energieverschwendung, heisst es in einer neuen Studie.
Die Studie der Schweizerischen Energiestiftung benennt 112 Fehlanreize der Schweizer Energiepolitik.
Würden die sieben wichtigsten korrigiert, könnte die Schweiz laut den Autoren knapp 10 Terawattstunden Energie oder fünf Prozent des Gesamtenergieverbrauchs sparen. Über alle 112 Fehlanreize liege das Einsparpotenzial noch weit höher: 40% davon haben eine hohe bis sehr hohe Auswirkung auf den Energieverbrauch.
Das sind die sieben wichtigsten Fehlanreize:
Enthält der Stromtarif des Versorgers eine Pauschale, sinkt der effektiv pro Kilowattstunde bezahlte Preis, je mehr Energie man verbraucht. Laut der Studie könnte durch eine Abschaffung der Pauschale 100 GWh Strom pro Jahr gespart werden.
Ist der Preis immer derselbe, fehlt ein Anreiz, Strom zu verbrauchen, wenn er günstig und in genügenden Mengen vorhanden ist. Flexible Tarife würden langfristig zu Einsparungen von 500 bis 700 GWh führen, so die Studie.
Nur auf Brennstoffen zum Heizen wird derzeit eine Abgabe für Kohlendioxid-Emissionen erhoben. Laut Studie könnte mit einer gleich konstruierten Abgabe von 760 CHF pro Tonne CO2 der Energieverbrauch bis 2030 um rund 5100 GWH pro Jahr reduziert werden.
Transportunternehmen haben keinen Anreiz, auf effizientere Fahrzeuge zu setzen. Die Studie beziffert das Einsparpotenzial langfristig auf 140 GWh.
Zielvereinbarungen mit dem Bund befreien von der CO2-Abgabe oder vom Netzzuschlag. Diese sind laut der Studie zu wenig ambitioniert. Wären sie stärker, könnten laut der Studie 140 GWh pro Jahr eingespart werden.
Privatpersonen können ihre Fahrkosten zum Arbeitsplatz vom steuerbaren Einkommen abziehen. Das Einsparpotenzial bei Abschaffung beziffert die Studie auf 900 GWh pro Jahr.
Keine Mineralölsteuer, keine Mehrwertsteuer: Darum sind Flugtickets günstiger. Das erhöht die Nachfrage. Würden die Steuern erhoben, brächte das pro Jahr rund 3000 GWh weniger Energieverbrauch.