Zum Hauptinhalt springen
Emma
@screenshot/Deutsche Zentrale für Tourismus
ei-Kolumne

Emma

Derzeit kursiert ein KI-Werbespot der Deutschen Zentrale für Tourismus in sozialen Medien. Ein unbeholfener Versuch, Strom aus künftigen neuen AKW zu verschwenden.

Emma-Content gehört auf die Verbotsliste. Das Netz wird gerade mit wertlosen KI-Inhalten geflutet. Eine der sinnlosesten Anwendungen des teuren und umweltschädlichen Werkzeugs sind künstliche Influencer und leblose Videos.

Und dafür wollen Google, Microsoft und Co. Atomkraftwerke in Betrieb nehmen? Ich bin entsetzt, wie die Deutsche Zentrale für Tourismus KI für ein Werbevideo einsetzt. Die schlechte Qualität der Umsetzung ist das eine, doch wie kommt man bloss auf die Idee, die physische Emotionalität des Reisens und Erlebens anderer Kulturen mithilfe eines KI-Influencers zu vermitteln? Es ist dabei völlig unerheblich, ob dieser wie eine Frau aussieht oder gar einem bestimmten bekannten Fotomodell gleicht: Dafür ist die KI nicht gedacht, dafür will ich keine Atomkraftwerke gebaut wissen.

Verluste

Die Techkonzerne sind mit ihren CO₂-Versprechungen aufgrund des KI-Booms im Rückstand und versuchen, ihn mit der angeblich umweltfreundlichen Atomtechnologie aufzuholen. Ja, ja, ich sage auch immer, bei mir ist immer sauber. Darf nur niemand unter den Teppich schauen.

Der Energiehunger von künstlicher Intelligenz ist ein zunehmendes Problem. Innerhalb weniger Monate verdoppelt sich die benötigte KI-Rechenleistung, was zu einem exponentiellen Anstieg des Energiebedarfs führt. Der Erfinder von ChatGPT wirbt offensiv für riesige Rechenzentren mit einem Stromhunger von jeweils 5 GW pro Jahr. Dafür bräuchte es fünf Atomreaktoren. Angeblich will OpenAI selbst eines bauen, schreibt aber nach wie vor Milliardenverluste. Bis 2030 verschlingt alleine das KI-Training 200 Milliarden Dollar.

Unbekannte Zukunft

Emma-Content scheint derzeit nebst gefühlt tausenden von KI-Programmen, die alle dasselbe tun, dafür verantwortlich zu sein. Die KI-Euphorie ist gross, nie mehr denken! Eine verantwortungsvolle Nutzung von KI-Systemen bedeutete aber, sich genau zu überlegen, ob die gestellte Aufgabe nicht einfach mit dem Taschenrechner oder einer einfachen Suchmaschinenabfrage gelöst werden könnte. Grosse Sprachmodelle wie ChatGPT sind kein Spielzeug, sondern mächtige Systeme, die beispielsweise den Nachteil von Menschen mit Behinderungen ausgleichen oder individuell Effizienz- und Produktivitätsgewinne erzeugen. Aber wer sein eigenes Geschäftsmodell nur auf ein KI-System statt auf die Kraft des menschlichen Geistes abstützt, wettet auf eine Zukunft, die niemand kennt.

Damit diese Website korrekt funktioniert und um Ihr Erlebnis zu verbessern, verwenden wir Cookies. Für weitere Informationen lesen Sie bitte unsere Cookie-Richtlinien.

Einstellungen anpassen
  • Erforderliche Cookies ermöglichen grundlegende Funktionen. Die Website kann ohne diese Cookies nicht korrekt funktionieren und kann nur durch Änderung Ihrer Browsereinstellung deaktiviert werden.