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Einblick in den Schweizer Wald.
@Sonia Parani /unsplash
Ökologie

Schweizer Wald unter Druck

Extremereignisse der vergangenen Jahre haben dem Schweizer Wald stark zugesetzt. Er gilt als geschwächt. Nun muss er an den Klimawandel angepasst werden, zeigt der Waldbericht 2025 des Bundesamts für Umwelt BAFU und der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL.

Im vergangenen Jahrzehnt setzten Extremereignisse wie Hitze, Trockenheit, Stürme und Schadorganismen den Schweizer Wald unter Druck, der sich nun durch den Klimawandel verstärkt.

Um den Wald langfristig als gesundes und widerstandsfähiges Ökosystem und Holzlieferanten zu erhalten, braucht es Baumarten, die gegenüber dem Klimawandel und Schadorganismen resistenter sind – dies ein wichtiges Fazit des Waldberichts 2025. Zudem soll die Waldbewirtschaftung die Vielfalt der Waldstrukturen fördern, etwa mit der Wahl von zukunftsfähigen, klimaangepassten Baumarten oder durch die Waldverjüngung.

Der Waldbericht bildet eine wissenschaftlich gesicherte Grundlage für die Erarbeitung der Integralen Wald- und Holzstrategie 2050, über die der Bundesrat 2025 entscheiden wird.

Gesundheit des Waldes vielerorts geschwächt

In den vergangenen zehn Jahren gab es laut dem Waldbericht 2025 mehr extreme Wetterereignisse, dies auch als Auswirkung des Klimawandels. Die häufigeren Trockenheiten, Stürme und Waldbrände in Kombination mit Schadorganismen und hohen Stickstoffeinträgen setzen dem Wald zu, «sodass sein Gesamtzustand heute als geschwächt gilt». Regional, etwa im Jura, wird er sogar als «kritisch» eingestuft.

Dies hat auch Folgen für die Bewirtschaftung und somit die gesamte Wertschöpfungskette der Holzwirtschaft. Geschwächter Wald verliert an Widerstandskraft und ist anfälliger für Krankheiten und Schädlinge wie beispielsweise Borkenkäfer. Deshalb gab es auch mehr Zwangsnutzungen, bei denen geschädigte oder umgestürzte Bäume früher als ursprünglich geplant geerntet werden müssen, z. B. zur Energiegewinnung durch Verbrennung statt zur Herstellung von Holzprodukten.

Waldbericht enthält aber auch eine gute Nachricht

Die Biodiversität im Wald hat sich laut dem Waldbericht leicht positiv entwickelt, insbesondere habe die Zahl der Waldvögel, Schnecken und Moose zugenommen. Aufgrund von Stürmen und Trockenheit entsteht mehr Totholz, das für viele Arten lebenswichtig ist. Zudem belassen Waldbesitzerinnen und -besitzer dieses häufiger im Wald. Die Schutzgebiete im Wald wurden in den vergangenen zehn Jahren von 5 Prozent auf 7 Prozent der Waldfläche ausgeweitet.

Trotz dieser positiven Entwicklung seien 13 Prozent der Waldpflanzen und fast die Hälfte der holzbewohnenden Käferarten gefährdet. Deshalb gelte es, die biologische Vielfalt zu fördern. Dazu müssten Wälder naturnah genutzt, gefährdete Lebensräume geschützt und Waldflächen besser vernetzt werden.

Was der Schweizer Wald leistet

Der Schweizer Wald erfüllt vielfältige Funktionen, von denen Mensch und Umwelt profitieren. Er schützt Menschen, Sachwerte und Infrastrukturen vor Naturgefahren wie Rutschungen, Lawinen und Steinschlag, indem er deren Entstehung verhindert oder bremst. Er reinigt das Wasser und speichert derzeit noch mehr CO₂ aus der Atmosphäre, als er freisetzt. Mit dem Holz können energieintensive Baumaterialien wie z. B. Stahlbeton ersetzt werden. Energieholz mit gebundenem CO₂ ist einer der wichtigen Faktoren der Energiewende.

Waldbericht 2025

Das ist der Waldbericht 2025

Um ein umfassendes Bild des Schweizer Waldes zu erhalten, wird dieser langfristig beobachtet. Als Ergebnis der letzten zehn Jahre haben das Bundesamt für Umwelt BAFU und die Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL am 18. März 2025 den Waldbericht 2025 veröffentlicht. Der Bericht informiert über den Zustand und die Entwicklung des Waldes und zeigt die Herausforderungen auf.

Download Waldbericht